Die Aufnahme eines Ferialjobs birgt sowohl attraktive als auch komplexe Dimensionen im Bereich der steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Belange. Dieser Überblick dient der Orientierung und erläutert die wesentlichen Aspekte, die Beschäftigte und Arbeitgeber in Österreich beachten sollten.
Steuerliche Konsequenzen
Arbeitnehmerveranlagung
Arbeiten Studierende im Rahmen eines Ferialjobs als Angestellte, ist es oft vorteilhaft, eine Arbeitnehmerveranlagung durchzuführen. Diese ist unabhängig vom Verdienst und bis zu 5 Jahre rückwirkend möglich, wobei sie häufig zu einer Steuergutschrift führt.
Selbstständige Tätigkeiten
Kommt es zu einer Beschäftigung auf Basis eines Werkvertrags oder freien Dienstvertrags, resultieren Einkünfte aus selbstständiger Arbeit. Sobald das Einkommen die Grenze von 13.308 € überschreitet, beziehungsweise 14.517 € bei lohnsteuerpflichtigen Einkünften, ist das Einreichen einer Einkommensteuererklärung verpflichtend.
Familienbeihilfe und Zuverdienstgrenze
Einkommensgrenze
Der Verdienst aus einem Ferialjob kann zur Überschreitung der Zuverdienstgrenze von 17.212 € führen. In diesem Fall besteht die Verpflichtung zur Rückzahlung der erhaltenen Familienbeihilfe, eine Regelung, die ab der Volljährigkeit des Nachwuchses gilt.
Ausnahmefälle
Einkünfte aus Waisenpensionen oder Sozialhilfe sind in der Berechnung der Zuverdienstgrenze ausgenommen, was eine Erleichterung für betroffene Familien darstellt.
Sozialversicherung
Pflichtversicherung
Ferialpraktikanten, deren monatliches Gehalt die Geringfügigkeitsgrenze von 551,10 € überschreitet, sind pflichtversichert und unterliegen den Sozialversicherungsabgaben. Dies ist ein wesentlicher Aspekt, den Arbeitgeber berücksichtigen müssen, um Strafen gemäß dem Lohn- und Sozialdumpingbekämpfungsgesetz zu vermeiden.
Lohn- und Sozialdumping
Es ist unerlässlich, dass Arbeitgeber sicherstellen, dass ihre Praktikanten korrekt entlohnt werden, um strafrechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Weitere Informationen
Sollte die Zuverdienstgrenze überschritten werden, muss die Familienbeihilfe im Folgejahr neu beantragt werden, sofern das Einkommen dann unter der Einkommensgrenze bleibt. Andere Aspekte, wie Nachtarbeitszuschläge und Möglichkeiten zur Flexibilisierung von Arbeitszeiten, werden in neuen Kollektivverträgen behandelt und sollten berücksichtigt werden.
Dieser Artikel liefert allgemeine Orientierung zu in Österreich gültigen steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Rahmenbedingungen für Ferialjobs. Eine individuelle Beratung durch einen Steuerberater wird empfohlen, um spezifische Fälle adäquat zu behandeln.
