Finanzinstrumente 2024: Klassifizierung und Bewertung erklärt

Finanzinstrumente: Klassifizierung und Bewertung

28.05.2024 | Steuer-News

Einführung

Die neue Regelung zur Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten zielt darauf ab, einheitliche Standards in diesem Bereich zu schaffen. Dies fördert eine konsistente und vergleichbare Finanzberichterstattung.

Klassifizierung von Finanzinstrumenten

Kategorien

Finanzinstrumente werden in drei Hauptkategorien eingeteilt:

  • Zu Fortführungszwecken gehalten:
    Diese Finanzinstrumente werden bis zur Fälligkeit gehalten und zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Ein Beispiel hierfür sind Unternehmensanleihen, die bis zur Fälligkeit gehalten werden.

  • Zu Handelszwecken gehalten:
    Diese Instrumente werden kurzfristig gehalten und zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Beispiele sind Aktien und Derivate, die aktiv gehandelt werden.

  • Zur Veräußerung verfügbar:

Diese Instrumente werden weder zu Fortführungszwecken noch zu Handelszwecken gehalten und zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Ein typisches Beispiel sind Minderheitsbeteiligungen an anderen Unternehmen.

Bewertungskriterien

  • Fortgeführte Anschaffungskosten:
    Diese werden durch die ursprünglichen Anschaffungskosten abzüglich Tilgungen und abzüglich/amortisiert um eine etwaige Wertminderung berechnet.

  • Beizulegender Zeitwert (Fair Value):
    Die Bewertung erfolgt zum Marktwert am Stichtag. Gewinne und Verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im sonstigen Ergebnis erfasst.

Anforderungen an die Bilanzierung

Primärbewertungen

  • Erstbewertung:
    Finanzinstrumente werden bei erstmaligem Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Transaktionskosten werden berücksichtigt, außer bei Finanzinstrumenten, die zum beizulegenden Zeitwert durch die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet werden.

Folgebewertungen

  • Fortgeführte Anschaffungskosten:
    Diese werden regelmäßig überprüft und angeglichen, um Wertminderungen oder -steigerungen zu reflektieren.

  • Beizulegender Zeitwert:
    Dieser wird periodisch angepasst, um aktuelle Marktbedingungen widerzuspiegeln.

Offenlegungspflichten

  • Umfangreiche Anhangangaben:
    Unternehmen müssen Informationen über Klassifikation, Bewertungsmethoden und Risiken der Finanzinstrumente im Anhang des Jahresabschlusses aufnehmen.

  • Risiken und Unsicherheiten:
    Angaben zu Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken und Marktpreisrisiken müssen detailliert offengelegt werden.

Fazit

Durch die einheitlichen Standards zur Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten wird eine höhere Transparenz und Vergleichbarkeit in der Finanzberichterstattung erreicht. Unternehmen sollten besondere Vorsicht walten lassen, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt sind und eine korrekte Bilanzierung und Bewertung gewährleistet ist.

Hinweis: Änderungen sind möglich, da laufende gesetzliche Anpassungen stattfinden können.

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